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| Die Laufsaison 2014 endet bei mir mit einem Desaster.
Oder doch nicht? Nun ja, Ziel (4:30-4:40) weit verfehlt, aber viel gelernt, und immerhin gefinisht. Die
50 km über die Drei-Kaiser-Berge verzeihen keine Fehler, und dieses Jahr sind mir nach 2 Tagen Analyse doch einige passiert. Zuerst zum Lauf:
Dieses Jahr das erste Mal alleine, weil mein Laufpartner wegen Knieproblemen nicht starten konnte. Bin also mit dem Zug nach Gmünd gefahren, hat alles gut geklappt, und ich war guter Dinge. Wobei man sich in der Läuferschar vor dem Start immer ein bisschen "klein" vorkommt, zwischen all den Finishern von Biel, Rennsteiglauf, Swiss Alpine K72, .... Man merkt schon, dass es ein ECU Wertungslauf ist. Meine Taktik war, langsam zu beginnen, die erste Hälfte in 2:22, und dann auf dem flachen Schlussstück ein bisschen Zeit und Plätze gut zu machen. Eigentlich ein guter Plan, den ich schon seit Wochen hatte. Fehler 1: Ich hätte die Zielzeiten wegen meiner 1,5 Wochen infektionsbedingter Zwangspause im Bett korrigieren müssen. Das Wetter war diesmal super, beim Start ca. 8 Grad, also nicht zu kalt, bedeckt, also im Lauf des Tages auch nicht zu warm. Raus aus Gmünd, langsam warmgelaufen, rein in den Wald, alles locker, alles gut ... Hohenstaufen gut genommen, Rechberg wie immer etwas zäh, aber da hat man ja schon die Hälfte, ziemlich im Plan (2:23 auf meiner Uhr), dann voller Elan auf die zweite Hälfte. Nach Überprüfung meiner Zwischenzeiten muss ich feststellen, dass mir da der zweite Fehler passiert ist: Ich bin die 10 km bis km 35 (immerhin mit dem Stuifen - ein harter Trail-Anstieg) viel zu schnell gelaufen. Trotzdem war ich bei km 40 (nach einem anstrengenden 2-km-Gefälle) noch guter Dinge. Die dann folgenden 10 km waren aber die Katastrophe, wenn ich richtig gerechnet habe, sind dafür 1:15 h draufgegangen. Uwes Grenze also weit gerissen. Begonnen hat es mit einer Streckenänderung, die ich in der Vorbereitung nicht realisiert habe: Es wurde noch mal ein kräftiger Anstieg über einen weiteren Hügel eingebaut. Das hat mir mental den Rest geben. Ich habe die Verpflegungsstelle bei km 43 herbeigesehnt und war dort kurz davor aufzugeben. Es war jetzt schwierig, den Puls und die Atmung unter Kontrolle zu behalten, und die Schmerzen in den Oberschenkel begannen an der Moral zu sägen. Hier kam der dritte Fehler zum Vorschein: Ich hätte am Wochenende davor nicht versuchen sollen, meinen Trainingsrückstand durch zwei lange Läufe (20 + 27 km an zwei Tagen) zu kompensieren. Mit einem großen Becher Cola hab ich es geschafft, mich noch 1 km weiterzuschleppen. Dann musste ich eine Gehpause einlegen - das erste Mal in meinem Laufleben. Wie peinlich. Da die Zeit jetzt eh im Eimer war, war es schwierig, wieder ans Laufen zu kommen. Hat mich viel Zeit und Plätze gekostet. Immerhin weiß ich jetzt, wie es sich anfühlt, wenn Laufen nicht mehr geht. So bei km 46 hab ich mich wieder in den Laufschritt versetzt, an der letzten Verpflegungsstelle bei km 48 noch mal Cola nachgeschüttet und dann die letzten 2km in Angriff genommen. Juhu, jetzt ging es wieder. Auf den letzten 2 km hat mich keiner mehr überholt ;-) Nächstes Jahr wieder, aber: (a) topfit, (b) mit Berglaufvorbereitung, (c) Tapering vorher. Wetter gerne wie dieses Jahr ;-) Andreas |