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Ich kann mich
gut an die Mail vom Fruehjahr erinnern, als Volker meinte, es waere doch
eine tolle Idee, dieses Jahr den 50km Ultra-Marathon in Schwaebisch
Gmuend anzugehen, wenn es in Berlin gut laeuft. Nun, letzteres war der
Fall, also: neue Herausforderung gesucht und gefunden. Im Gegensatz zu
Berlin war das gestern wirklich eine Herausforderung!
Nun ja, meine mentale Staerke war sicher nicht so ausgepraegt wie in
Berlin, das war schliesslich als "Ziel des Jahres" definiert,
Schwaebisch Gmuend lief eher unter "Erfahrung sammeln",
eigentlich sind es ja nur schlappe 7km mehr, dummerweise aber auch
1000HM mehr. Verdammt, auf den letzten 7km waren meine
"Batterien" ganz schoen leer ...
Auch wenn es morgens saukalt war, so dass ich ueber den Kurzarmshirt
noch ein Langarmshirt anziehen musste, war das Wetter doch ziemlich gut,
bedeckt, ab und zu sogar ein bisschen Sonne, leider ab Mittag etwas
windig. Die ersten 25km kannte ich ja schon, sie sind wie geplant
gelaufen, mit mittlerer Geschwindigkeit aus Gmuend raus, dann konstant
aufwaerts durch ein Tal im Wald bis 11km, nach kurzer ebener Strecke
dann der Anstieg auf den Hohenstaufen. Im Gegensatz zum letzten
Jahr hab ich die steilen Passagen im Wanderschritt genommen,
schliesslich hiess es Kraefte sparen. Oben um die Wendemarke, und
dann wieder runter ... Bei Sonnenschein durch Felder, dann durch
Rechberg durch, am Ortsende dann abgebogen, und auf Asphalt auf den
Hohen Rechberg (auch hier so 300m gegangen). Schon die Haelfte
geschafft; kurz und knackig bergab, dann einige Zeit eben, und der
Stuifen war mit Schleife und kurzem Aufstieg (gegangen) weniger schlimm
als erwartet. Anschliessend eher erholsam, mit einer weiteren
Schleife und einem kurzen Anstieg bei 34km. Fuer die Oberschenkel
und meine Wirbelsaeule kam das "Gift" dann bei der heftigen
Bergabstrecke zwischen 38-40km. Endlich einstellig. Mental
noch alles OK, aber dann haben sich so ab 43km doch die Oberschenkel und
die allgemeine Kondition negativ bemerkbar gemacht. Dass 7km so
lang sein koennen. Ich musste meine ganze mentale Kraft zusammennehmen,
und bei der Verpflegungsstelle bei 47.5km hab ich mindestens 2 Minuten
"verloren", weil mein Koerper nach kurzer Pause und
Fluessigkeit gelechzt hat. Ach ja: so viel getrunken hab ich noch nie:
5 Becher Iso-Getraenk, 4 Becher Tee, 1 Becher Wasser (zum
Vergleich Berlin: 1 Wasser, 1 Tee). Ich hab mich dann noch durch die
letzen 2.5km gekaempft, aber "Endspurt" konnte ich nur auf den
letzten 200m, den Zielbogen im Blick realisieren, davor ging nichts.
Natuerlich war ich gluecklich im Ziel zu sein, ein bisschen
enttaeuscht von den 4:50 (ich hatte 4:45 im Kopf), aber fuer richtige
Euphorie (wie in Berlin) war ich zu erschoepft. Irgendwie hat es auf den
letzten Kilometern mit der Endorphinausschuettung nicht geklappt.
Aber die Erfahrung wars wert. Keine Ahnung, ob ich mir das
naechstes Jahr nochmal antue. Und ich glaube die 72km auf dem
Rennsteig sind nichts fuer mich???
Meine km-Schnitte auf den Abschnitten und bis zum angegebenen Punkt; man
sieht meinen Einbruch am Schluss deutlich:
11km: 5:31 - 5:31
25km: 5:43 - 5:38
36km: 5:37 - 5:38
50km: 6:18 - 5:49
Andreas
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