Bericht 2010

 

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Ich kann mich gut an die Mail vom Fruehjahr erinnern, als Volker meinte, es waere doch eine tolle Idee, dieses Jahr den 50km Ultra-Marathon in Schwaebisch Gmuend anzugehen, wenn es in Berlin gut laeuft. Nun, letzteres war der Fall, also: neue Herausforderung gesucht und gefunden. Im Gegensatz zu Berlin war das gestern wirklich eine Herausforderung!
Nun ja, meine mentale Staerke war sicher nicht so ausgepraegt wie in Berlin, das war schliesslich als "Ziel des Jahres" definiert, Schwaebisch Gmuend lief eher unter "Erfahrung sammeln", eigentlich sind es ja nur schlappe 7km mehr, dummerweise aber auch 1000HM mehr.  Verdammt, auf den letzten 7km waren meine "Batterien" ganz schoen leer ...

Auch wenn es morgens saukalt war, so dass ich ueber den Kurzarmshirt noch ein Langarmshirt anziehen musste, war das Wetter doch ziemlich gut, bedeckt, ab und zu sogar ein bisschen Sonne, leider ab Mittag etwas windig.  Die ersten 25km kannte ich ja schon, sie sind wie geplant gelaufen, mit mittlerer Geschwindigkeit aus Gmuend raus, dann konstant aufwaerts durch ein Tal im Wald bis 11km, nach kurzer ebener Strecke dann der Anstieg auf den Hohenstaufen.  Im Gegensatz zum letzten Jahr hab ich die steilen Passagen im Wanderschritt genommen, schliesslich hiess es Kraefte sparen.  Oben um die Wendemarke, und dann wieder runter ...  Bei Sonnenschein durch Felder, dann durch Rechberg durch, am Ortsende dann abgebogen, und auf Asphalt auf den Hohen Rechberg (auch hier so 300m gegangen).  Schon die Haelfte geschafft; kurz und knackig bergab, dann einige Zeit eben, und der Stuifen war mit Schleife und kurzem Aufstieg (gegangen) weniger schlimm als erwartet.  Anschliessend eher erholsam, mit einer weiteren Schleife und einem kurzen Anstieg bei 34km.  Fuer die Oberschenkel und meine Wirbelsaeule kam das "Gift" dann bei der heftigen Bergabstrecke zwischen 38-40km.  Endlich einstellig.  Mental noch alles OK, aber dann haben sich so ab 43km doch die Oberschenkel und die allgemeine Kondition negativ bemerkbar gemacht.  Dass 7km so lang sein koennen. Ich musste meine ganze mentale Kraft zusammennehmen, und bei der Verpflegungsstelle bei 47.5km hab ich mindestens 2 Minuten "verloren", weil mein Koerper nach kurzer Pause und Fluessigkeit gelechzt hat. Ach ja: so viel getrunken hab ich noch nie:  5 Becher Iso-Getraenk, 4 Becher Tee, 1 Becher Wasser (zum Vergleich Berlin: 1 Wasser, 1 Tee). Ich hab mich dann noch durch die letzen 2.5km gekaempft, aber "Endspurt" konnte ich nur auf den letzten 200m, den Zielbogen im Blick realisieren, davor ging nichts.  Natuerlich war ich gluecklich im Ziel zu sein, ein bisschen enttaeuscht von den 4:50 (ich hatte 4:45 im Kopf), aber fuer richtige Euphorie (wie in Berlin) war ich zu erschoepft. Irgendwie hat es auf den letzten Kilometern mit der Endorphinausschuettung nicht geklappt.

Aber die Erfahrung wars wert.  Keine Ahnung, ob ich mir das naechstes Jahr nochmal antue.  Und ich glaube die 72km auf dem Rennsteig sind nichts fuer mich???

Meine km-Schnitte auf den Abschnitten und bis zum angegebenen Punkt; man sieht meinen Einbruch am Schluss deutlich:

11km: 5:31 - 5:31
25km: 5:43 - 5:38
36km: 5:37 - 5:38
50km: 6:18 - 5:49

Andreas