Bericht 2002

 

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Hier Franks Bericht zum Brocken-Marathon: 

Gerhard (Laufrausch Südost) und ich reisen Freitags in Wernigerode an. Zuerst geht es zum Marktplatz. Wir wollen dort unsere Startunterlagen abholen. Allerdings gab es bei meiner Online Anmeldung offensichtlich ein Problem. Nach geduldigem Anstehn an dem Online-Anmeldungs-Problem-Schalter wird meine Anmeldung noch gefunden und ich erhalte meine Startunterlagen: Startnummer, die übliche Werbung, ein Energiepulver und drei Gutscheine (Bier, halber Preis für eine Erbsensuppe, 50% Ermässigung fürs Schwimmbad). Danach gehen wir zur ausserhalb gelegenen Turnhalle - Vorteil ist, dass sie in der Nähe des Startes liegt. Nach Sichern eines Platzes in der Halle (3 Euro je Person und je Nacht) suchen wir uns in der Umgebung der Turnhalle noch etwas zu Essen. Nachdem wir im vierten Restaurant keine Nudeln bekommen, essen wir Kartoffeln, dafür aber mit ein paar Bier. Hier diskutieren wir, was wir zum Lauf am folgenden Tag anziehen sollten. Wir kommen ins Gespräch mit zwei Mitläufern, die am Freitag abend noch auf dem Brocken oben waren: es sei sehr kalt und sehr windig - und schon ist uns klar, dass wir mindestens mit drei Schichten laufen werden müssen.

Am Samstag geht nach einer etwas lauten Nacht - einer von 250 Leuten schnarcht oder raschelt oder redet immer - geht um 6 das Licht an. Beim Bäcker vor der Halle besorgen wir uns unser Frühstück, kleiden uns sorgfälltig an. Es ist sehr kalt, ca. 3 Grad - immerhin regnet es nicht. Um 9 soll es losgehen, wir gehen vorab an den Start und machen ein paar Fotos. Auf einer Videowand ist das Wetter und die Temperatur auf dem Brocken zu sehen: -3 Grad! Da es zu kalt ist, um sich lange draussen aufzuhalten, gehen wir nochmals zur Halle zurück, wärmen uns kurz auf und gehen so knapp als möglich zum Start. Am Start stehen wir dann noch ca. 5 Minuten rum, machen uns, nach Anleitung, noch ein wenig warm, und schon geht es auf Strecke.

Auf den ersten 10 km geht es ohne nennenswerte Steigung, danach wird es steil. Ab km 16 bis km 19 geht es auf einer ehemaligen Militärstrasse auf Betonplatten sehr steil bergauf. In diesem Streckenabschnitt kann man nur noch gehen. Kurz nach km 19 sind wir dann auf dem Gipfel. Die letzten drei km auf den Gipfel bläst uns ein eisiger Wind mit Windstärke 100 an - es ist sehr kalt - ich glaube da setzt bei uns allen das Grosshirn aus und wir schleppen uns noch mit Hilfe des Kleinhirns über den Brocken. Nun geht es nur noch runter, bis auf zwei steile Anstiege bei km 35 und 37. Ab dem Gipfel sind ca. 5 km auf einer Asphaltstrasse zurückzulegen, dies ist nicht so angenehm, dann aber wechselt die Strecke wieder auf Waldwege. Sehr schön ist der letzte Streckenabschnitt: es geht über weichen Wiesenboden - das ist sehr angenehm zu laufen. Auf dem leicht abschüssigen Endstück kann ich sogar noch einen Endspurt hinlegen - bekomme aber leider keine Medaille, sondern eine Hexe, das dortige Wahrzeichen. Ein paar Minuten später kommt Gerhard durch Ziel.

Nun wollen wir unsere verdiente Erbsensuppe abholen (Gutschein), die Schlange ist aber 100 m lang, wir stehen eine Weile an - es wird uns zu kalt, wir verschenken unseren Gutschein, holen uns das Bier (Gutschein) und gehen frierend zur Halle zurück. Ohne uns umzuziehen geht es von dort ins Schwimmbad, wir wollen den Gutschein einlösen, um in die Sauna des Schwimmbades zu gehen: Der Gutschein gilt nur für den Schwimmbereich, lassen wir uns belehren - die Dame am Tresen hat auch keine Einsicht. Wir gehen dann trotzdem in die Sauna, was uns nach der Kälte auf dem Brocken sehr gut tut. 

Dann fängt der apre-Lauf an: Wie gesagt, die Sauna, danach gehts auf das Schloss, das schön oberhalb von Wernigerode liegt. Wir essen in einer gemütlichen Kneipe im Ort. Um 8 kommen wir am Marktplatz vorbei: dort steht ein historisch gekleideter Nachtwächter, der zu einer etwa 2 stündigen Führung durch Wernigerode einläd. Obwohl es a....kalt ist, machen wir mit und erfahren viel über die unterschiedlichen Fachwerke, Fenster und Scheiben. Wir sind danach total durchgefrohren, nehmen noch ein Bierchen zu uns und gehen dann ins Hotel (d.h. Sporthalle).

Alles in Allem war dies eine sehr schöne Unternehmung, ein toller Lauf, der unter dem Stern der 'Kälte' stand, allerdings können wir froh sein: es hätte auch noch schneien oder regnen können.


Zusammengefasst:
* Daten:
* 25. Harz-Gebirgslauf in Wernigerode (Deutschlands schwerster Marathon): Angeboten werden folgende Strecken: 5, 11, 22 und 42 km. 
* Höhenmeter: 1000 m
* Anzahl Finisher beim Brockenmarathon: 683
* Internet: www.harz-gebirgslauf.de 
* Umfeld: Wernigerode (www.wernigerode.de) ist sehr schön, viel Fachwerk, ein schönes Schloss, viele Restaurants und Kneipen. Im weiteren Umfeld gibt es beispielsweise Halberstadt mit dem John Cage Projekt (http://www.john-cage.halberstadt.de).
* Organisation: Es gibt sicher noch etwas zu verbessern, allerdings ist das Engagement der Beteiligten sehr gross, so dass evtl. auftretende Probleme schnell gelöst werden können
* Verpflegung: Es gab ausreichend mit einer guten Auswahl: warmer Haferschleim (das tut sehr gut), warmer Tee, Mineralwasser, Apfelschnitz, Bananen, Milky Way, Dextro, Schmalzbrot.
* Wetter: Am Start zwischen 3 und 5 Grad (plus), bedeckt, zeitweise kam die die Sonne durch. Auf dem Brocken ca. 0 Grad und sehr windig mit leichtem Graupel.
* Strecke: Wald- und Forstwege, wenig Strasse. Es wird kein Streckenabschnitt doppelt gelaufen. Nachteil: Bei zwei Bahnüberquerungen muss gewartet werden, falls die Brockenbahn quert.
* Zu Verbessern:
* Im Ziel sollte es eine Medaille geben, nur so kann der Lauf richtig dokumentiert werden.
* Bis zur ersten Verpflegungsstation ist es ziemlich weit: 9 km

Frank